#005 Digital Workplace und Kultur
Shownotes
In dieser Folge schließen wir, Jana und Sandra, direkt an Folge 4 an und sprechen darüber, ob es durch die Einführung eines Digital Workplaces möglich ist, eine kulturelle Transformation im Unternehmen zu erreichen.
Nicht nur das erwartet Euch, wir plaudern zunächst darüber, was uns aktuell beschäftigt und nehmen Euch mit in unsere aktuellen (digitalen) Arbeitswelten. Gleich zu Beginn gibt´s den einen oder anderen Buch- und Filmtipp von uns Digital-Ladies.
Frage, die im Fokus der Folge steht: Geht es bei der Einführung von Social Intranets oder anderer digitaler Tools um die Optimierung der Arbeitsweisen und der (digitalen) Zusammenarbeit oder kann es dies auch zum Ziel haben, das ein kultureller Wandel im Unternehmen möglich wird?
Link- und Lese-Tipps aus der Folge: Service Now: https://www.servicenow.com/de/ Buch Big 5 for Live: https://www.dtv.de/buch/the-big-five-for-life-34528 Film Die Stille Revolution: https://www.die-stille-revolution.de/ Buch Digitaler Minimalismus: https://www.m-vg.de/redline/shop/article/15751-digitaler-minimalismus/ Buch Feel Good Productivity: https://www.feelgoodproductivity.com/ Produktivitätstechnik Pomodoro (und weitere): https://sandrabrauer.de/zeitmanagement-tipps/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo, hallo, hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Smart noch mal.
00:00:15: Ich bin wieder dabei, Jana Hohelweg und natürlich nicht alleine, mir ging Übersitz
00:00:21: wieder die herrliche Sandra Brauer.
00:00:24: Hallo.
00:00:25: Ich danke dir, guten Morgen und moin moin aus Hamburg und moin nach Hamburg, liebe Jana.
00:00:32: Ich hörte, das ist der Stadt.
00:00:35: Absolut, ein Back in Town noch für zwei Wochen.
00:00:39: Ich bin schon eine Woche hier und gucke gerade raus und glaube, habe zum ersten oder zweiten
00:00:45: Mal, ich würde nicht sagen Sonne vor mir, sondern eher Licht, schon mal was Gutes vorragt.
00:00:53: Und das Highlight ist, also wir nehmen die Podcastfolge auf wie üblich, darauf haben
00:00:57: wir uns committed.
00:00:58: Aber wir sehen uns nachher und ich darf deinen neuen Pullover anfassen, das haben wir auf
00:01:04: jeden Fall verabredet.
00:01:05: Das kommt jetzt ohne Kontext auch so ganz merkwürdig rüber.
00:01:09: Ja, na strikt nämlich, das könnte auch ein Hashtag sein.
00:01:12: Ja, na strikt.
00:01:13: Ja, das ist mein analoger Gegenpol zur digitalen Welt.
00:01:19: Weil wenn du zwei Nadeln in der Hand hast, kannst du kein Handy in der Hand haben.
00:01:22: Das ist der große Vorteil davon.
00:01:24: Das klingt auch total interessant.
00:01:26: Okay, bevor es abdriftet, ja, ich kann es verstehen, finde ich richtig gut.
00:01:30: Super.
00:01:31: Und wie ist es sonst gerade so?
00:01:32: Wie ist es sonst gerade so?
00:01:34: Ich glaube, ich habe gerade so eine etwas entspanntere Phase.
00:01:38: Also ich habe auch so ein bisschen berußt, da gerade mein Workload reduziert und bin
00:01:45: gerade in einer ganz guten Phase, wo ich ein bisschen was zu tun habe, aber nicht so viel.
00:01:49: Und dementsprechend zum Thema digitale Resilienz oder digitale Umgang habe ich jetzt quasi
00:01:57: meinen Drang zum Aufräumen Struktur haben, die letzten zwei Wochen tatsächlich mal dazu
00:02:05: genutzt, meine digitale Umgebung aufzuräumen.
00:02:08: Und das ist ein so gutes Gefühl.
00:02:10: Also natürlich so OneDrive, also das, was ich als Dokumentenmanagement benutze.
00:02:15: Ich habe wirklich mal, ich habe so eine Struktur, aber wie es immer ist, ne?
00:02:19: So ein bisschen Staub sammelt sich ja an.
00:02:21: Ich habe mal meinen Download Ordner aussortiert.
00:02:24: Ich habe meine ganzen Ordner nochmal neu sortiert.
00:02:26: Ich habe das alles wieder richtig zugeordnet.
00:02:28: Ich habe meine Photo Ordner aussortiert und die Cloud hochgeladen.
00:02:32: Also alles, was man so digital aufräumen kann auf meinem Smartphone, habe ich meine Apps
00:02:38: wieder richtig hinsortiert, dass mir das alles gut gefällt.
00:02:40: Auf meinem MacBook habe ich meine Appansicht wieder so sortiert, dass es in meinen Prioritäten
00:02:45: entsprechend aufgelistet wird.
00:02:47: Liebe es, liebe, liebe, liebe es.
00:02:50: Es gibt mir so ein richtig gutes Gefühl und ich habe das Gefühl, so, das, dann geht es
00:02:54: auch wieder alles so ein paar Sekunden schneller pro Handgriff.
00:02:57: Total wirklich.
00:02:58: Furchtwurz.
00:02:59: Aber da, ich muss sofort da eine Buchempfehlung raushauen.
00:03:02: Wahrscheinlich kennst du es oder ich meine auch mich daran zu erinnern, dass wir darüber
00:03:05: schon mal gesprochen haben, der digitale Minimalismus von Karl Newport.
00:03:10: Sag dir das was?
00:03:11: Das sagt mir was, aber ich habe es tatsächlich noch nicht gelesen, weil ich ein paar Rettensionen
00:03:15: dazu gelesen habe, wo welche meinten ja, so, da gibt es so fünf Prinzipien, die sich durchziehen
00:03:21: und im Prinzip geht es 200 Seiten lang um diese fünf Prinzipien und man könnte es auch auf
00:03:26: 20 Seiten runterstauchen.
00:03:28: Ich bin mir manchmal nicht so sicher, aus welcher Ecke solche Wertungen kommen und ob es sich
00:03:34: doch noch mal lohnen würde, das Buch zu lesen, aber das kannst du mir ja vielleicht jetzt
00:03:37: sagen.
00:03:38: Ich glaube, ich habe es auch nicht in Gänze gelesen.
00:03:40: Ich habe es irgendwann mal überflogen oder auch eine Zusammenfassung über GetAppsTracked
00:03:43: oder irgendein anderes Portal mir gegönnt und fand aber diese wichtigsten Impulse, dass
00:03:49: man überhaupt darüber nachdenkt, wie wir digital unterwegs sind, sehr wertvoll.
00:03:53: Und gerade bei dem Aufräumen, von dem du berichtet hast, kommt es mir in den Sinn, dass da glaube
00:03:59: ich auch einen Abschnitt dazu dabei war und ich kenne das Gefühl, also alleine ein Google
00:04:06: Drive oder einen OneDrive Ordner, also nur eine Ecke quasi einen Zimmer aufzuräumen und
00:04:12: danach zu sehen, vielleicht auch mit weiterhin der gleichen Dateibenennung und solche Sachen
00:04:18: mich entspannt, das auch ungemein und das Aufräumen und auch gerade löschen vielleicht
00:04:22: von Dateien, macht mich persönlich immer sehr glücklich und somit kann ich mir vorstellen,
00:04:26: wie es dir gerade geht und freue mich ein bisschen mit für dich.
00:04:29: Jeder hat ja so eine alles oder nichts Schublade zu Hause, wo man weiß, okay in der Schublade
00:04:35: Chaos, wenn ich nicht weiß wohin, pack ich die Sachen da rein und so eine Schublade aufzuräumen
00:04:41: und danach da rein zu gucken und so denken, ich habe diese alles oder nichts Schublade
00:04:45: gerade bewältigt und sie hat Struktur ungefähr zwei Wochen lang, danach wird wieder alles
00:04:48: in alles oder nichts übergehen.
00:04:50: Das sollte natürlich nicht passieren, aber dieses Gefühl, ja das hatte ich gerade so,
00:04:55: jeden Tag war ich immer irgendwo an einem Ort kam, wo ich dachte, dich könnte ich nochmal
00:04:58: wieder ein bisschen aufräumen und sei es nur zum Beispiel Kunden, für die ich seit fünf
00:05:02: Jahren arbeite, wo Rechnungen in einem Ordner liegen und ich jedes mal eine Sekunde überlegen
00:05:08: muss, nach welcher Sortierung sind die Dokumente gerade in diesem Ordner, muss ich oben, muss
00:05:13: ich unten gucken und so weiter, dass allein diese Rechnungen der letzten fünf Jahre mal
00:05:17: in so Jahresordnern verschwinden und ich nur die aktuellen Jahresrechnungen vor mir habe,
00:05:22: die natürlich alle nach Jahr, Monat, Tag, Rechnungsnummer, Kunde und so weiter, also nach einer bestimmten
00:05:31: Struktur sortiert sind und dementsprechend sich natürlich einsortieren, ohne das ging
00:05:36: es bei mir auch nicht, aber trotzdem kann man ja noch mal eine Stufe weitergehen.
00:05:39: Also sehr schön.
00:05:40: Und wenn du gerade Buchempfehlungen sagst, wenn ich das direkt ergänzen darf, ich halte
00:05:44: hier in die Kamera, habe ich mir ein neues Buch gekauft, das heißt "Fielgut Productivity"
00:05:50: und jetzt kommt so ein bisschen pathetischer Untertitel, produktiv sein ohne Stress und
00:05:55: mehr vom Leben haben.
00:05:56: Man kann ungefähr ahnen, aus welcher Region dieser Welt dieses Buch kommt, möchtest
00:06:04: du mal raten?
00:06:05: USA.
00:06:06: Richtig.
00:06:07: Echt?
00:06:08: Genau.
00:06:09: Ja, aber deswegen bin ich bei solchen Büchern immer sehr vorsichtig, auch von Kanye
00:06:14: Pot, den finde ich ganz gut, der hat nämlich auch öfter mal irgendwelche Podcast-Auftritte,
00:06:20: ich habe zum Beispiel eine Zeitlagen, den Podcast von "The Minimalists" gerne gehört,
00:06:25: als ich so meiner Minimalismus-Hochphase hatte und mich in das Ganze eingerufen wollte.
00:06:29: Und da war natürlich der Kanye-Import mit seinem digitalen Minimalismus auch gerne dabei.
00:06:33: Und der Autor von diesem "Fielgut Productivity" ist Ali Abdal und dem folge ich seit ein,
00:06:38: zwei Jahren auf YouTube.
00:06:40: Der hat so ein YouTube-Channel und auch echt ein paar Millionen Follower und der macht
00:06:46: eigentlich ganz nette Videos zum Thema Selbstorganisation, Produktivität, Antiprokrastinationstechniken,
00:06:54: aber nicht so auf diesen, es gibt ja viele von diesen Kandäern, die auf einem relativ
00:06:59: niedrigen Niveau unterwegs sind.
00:07:00: Und ich finde, er macht das sehr clever, weil er sich auch wirklich gefühlt jedes Buch
00:07:05: reinzieht, was es zu diesem Thema gibt und dann eben das so ein bisschen Ernährungskompassmäßig
00:07:10: vergleicht, testet und auch mal schaut, nützt das was oder nicht.
00:07:13: Und ganz ehrlich, wenn mir jemand sagt, mach mal Pomodoro-Technik, denke ich mir auch,
00:07:17: na ja, kann ich machen, kann ich nicht.
00:07:19: Und er vergleicht hier, glaube ich, viele Techniken und gibt, glaube ich, einen Überblick
00:07:23: zu und jetzt müsste ich lügen, 150 Produktivitätstechniken oder so, aber auch eher im Sinne von nicht
00:07:29: wie kann ich mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, mehr, hasselen, hasselen am Tag und noch mehr
00:07:34: irgendwie in meinen Tag reinbringen, im Sinne von Stress erhöhen, sondern wie kann ich
00:07:39: eher so das, was ich tue, so machen, dass es mir Spaß bringt, sich produktiv anfühlt,
00:07:46: auch produktiv ist und vielleicht sogar sich mehr Dinge in weniger Zeit schaffe oder mehr
00:07:52: in derselben Zeit, ohne dass es sich aber nach, ich power das jetzt durch und bin total
00:07:57: im Ende anfühlt, sondern nach, ich mach die Dinge, die mir auch Spaß machen, was natürlich
00:08:01: immer aus einer sehr privilegierten Perspektive kommt, weil wir auch in meinen Kontexten
00:08:06: und so jetzt nicht immer das tun können, was uns Spaß macht, aber ich finde die Impulse
00:08:09: manchmal ganz gut.
00:08:10: Okay, jetzt haben wir eine kleine Buchrezention schon bekommen.
00:08:13: Ja, genau, übrigens eine unbezahlte Werbung, ich hab's mir auch selber gekauft, ich werd
00:08:18: zwar absetzen, aber ansonsten ist der Euro selber ausgegeben, ich werd hier nicht bezahlt
00:08:23: und ich kann auch noch gar nicht so griesig Positiv was übers Buch sagen, weil ich hab
00:08:26: erst die ersten zwei Kapitel gelesen.
00:08:28: Vielleicht kann ich in den nächsten ein, zwei Folgen, das animiert mich auch dazu, das
00:08:31: möglichst schnell durchzulesen, nochmal ein bisschen was dazu sagen.
00:08:34: Ja, super, ich werd wahrscheinlich anschließend in ein paar Wochen mit einem anderen Buch,
00:08:38: ich will es im Moment nur das vorwarten, also ich bin seit, ich weiß gar nicht, ein oder
00:08:42: zwei Jahren jetzt schon für Manager Seminare in der Rubrik Test gelesen als, ich weiß
00:08:49: nicht, ob man das überhaupt Autoren nennen kann, gelistet und, ich hab mal Retsensieren
00:08:53: mal vorwürfen.
00:08:54: Wollte ich sogar hin?
00:08:55: Naja, aber eine Retsension zu verfassen ist jetzt für mich mit viel Vorgaben versehen
00:09:00: und erlaubt wenig freies Schreiben und ich assoziere, glaube ich, eher den Autor oder
00:09:06: die Autoren mit mehrfreiem Schreiben, deswegen würde ich das kurz in Frage stellen, weil
00:09:10: jetzt nicht meine Definition entspricht, aber aufgrund quasi dieser Tätigkeit habe ich
00:09:15: halt die Möglichkeit Bücher zu lesen, von denen ich noch nie was gehört habe.
00:09:18: Die sind mal gut, mal weniger gut und jetzt habe ich gerade eines bekommen, da geht es
00:09:23: um die Disruption der Arbeit durch KI und das ist schon in den ersten Seiten alleine
00:09:29: im Vorwort so inspirierend gewesen, dass ich mich unendlich freue, dass ich das jetzt
00:09:34: in den nächsten Wochen lesen und dann auch resensieren darf und ich bin mir gar nicht
00:09:38: sicher, ob ich das so komprimiert runterbrechen kann, dass ich den Inhaltsreichtum des Buches
00:09:43: dann hier auch präsentieren kann.
00:09:45: Ich werde es natürlich versuchen und freue mich aber auch, dass es andockt ein bisschen
00:09:50: an das Thema, was du gerade angesprochen hast und zwar nicht mehr, also immer mehr zu schaffen
00:09:56: in der gleichen Zeit, also quasi die Produktivität in dem Sinne erhöhen, dass wir uns immer
00:10:01: mehr ausbeuten, sondern vielleicht gerade durch auch den technischen Fortschritt zu
00:10:05: Dingen zu kommen, für die eben weniger Zeit bleibt, gerade weil gewisse Aufgaben oder
00:10:10: auch Arbeiten einfach wegfallen durch Automatisierung oder Optimierung von Prozessen und ähnlichem.
00:10:16: So, könnten wir theoretisch gleich andocken, wollen wir aber glaube ich noch gar nicht, ne?
00:10:20: Darf ich noch einen ganz kurzen Kommentar, weil vielleicht interessiert das ja die einen
00:10:24: oder anderen Personen, ich meine ganz oft Topics sind wir ja nicht unterwegs mit dem Thema
00:10:29: digitales Arbeiten, digitale Produktivität und so weiter, weil ich bei mir ins berührende
00:10:34: letzten Jahr festgestellt habe, dass ich nochmal, wie soll man es sagen, nochmal besser rausfinden
00:10:42: konnte, wann ich zum Beispiel persönlich produktiv bin, wann bin ich nicht produktiv, wie muss
00:10:46: ich mich organisieren und das sind ja Dinge, die ich nicht nur als Selbstständigen machen
00:10:49: kann, sondern eben auch in Organisationskontext und manchmal sind es wirklich so Kleinigkeiten,
00:10:54: die echt viel bringen.
00:10:55: Also zum Beispiel, ich habe mir im letzten halben Jahr, ja, habe ich festgestellt, so
00:11:00: Lücken zwischen Online-Terminen sind bei mir wahnsinnig unproduktiv.
00:11:05: Also andere brauchen ja so Pausen und können dann nochmal die eine oder andere E-Mail machen.
00:11:08: Wenn ich vier Termine habe, einer Stunde und dazwischen sind jeweils 30 Minuten Pause,
00:11:14: dann sind diese zwei Stunden am Tag für mich verloren, weil ich da nicht produktiv werde,
00:11:18: das weiß ich einfach.
00:11:19: Ich kann da nichts anfangen, es ist zu kurz, zu lang für irgendwas und zum Beispiel arbeite
00:11:23: ich mittlerweile eher in solchen Blöcken und mache dann zum Beispiel vier Stunden, vier
00:11:28: Termine, je eine Stunde, einmal komplett durch, mehr oder weniger eine Pause, dann fühle
00:11:33: mich auch richtig produktiv und bin in so einem Gedankenflow, bin wach und danach brauche
00:11:37: ich so eine komplette Phase, zum Beispiel nachmittags, wo ich dann keine Termine habe
00:11:41: und da kann ich dann den Jungen gut abarbeiten und bin super produktiv.
00:11:43: Dadurch konnte ich wirklich, ich kann das ja an meiner Fakturachquote sehen auch, wie
00:11:48: ich für Kunden arbeite, wie ich privat arbeite, ich habe eine Digital-Zeiterfassung, konnte
00:11:52: ich wirklich meine Wochenstunden auch ein Stück weit runterdrosseln um ein paar Stunden,
00:11:57: die vorher immer in so nicht produktiven Phasen geendet sind.
00:12:01: Also das ist auch immer spannend, sich selber rauszufinden, wie man so funktioniert.
00:12:07: Ja, bin ich total dabei.
00:12:09: Also ich reflektiere das auch ständig, immer um dann halt Anregungen auch in Vorträgen
00:12:13: dazu mitzugeben, weil ja eben gerade aufgrund des digitalen Arbeitens ständig, ja ständig
00:12:18: arbeiten möglich ist, aber das nicht unbedingt produktiver macht und gerade das, was du so
00:12:22: nebenbei erwähnt hast, zwischen irgendwelchen Meetings oder Gesprächsterminen halt schnell
00:12:27: nochmal eine E-Mail schreiben und so weiter und so fort, das kann nicht jeder, einige
00:12:32: nutzen, glaube ich, gerade diesen Flow, um das dann schnell nochmal zu machen, wenn es
00:12:36: ihnen gut tut, bitte schön, aber das halt auch selber bei sich zu beobachten und dann
00:12:40: halt das anzupassen und zu sagen, komm, ich gucke mal, ob es nicht für mich vielleicht
00:12:43: auch einen anderen Weg geht, ich glaube, das ist auch total wichtig, dass man dabei
00:12:47: sich bleibt.
00:12:48: Ja, und total verschieden.
00:12:49: So wie du mal gesagt hast, oh Gott, du hast einen 2-Minuten-Termin, willst du nicht eine
00:12:53: Pause, wenn ich auflege und dann dachte ich nur so, was mache ich denn denn in den 2-Minuten?
00:12:56: Nö, alles gut, können wir noch reden und 10 Sekunden bevor der Termin losgeht, schalte
00:13:01: ich mich ein, dann kommen die anderen dazu und dann geht es los.
00:13:04: Also das fühlt sich dann total gut an.
00:13:06: Ja genau.
00:13:07: Das andere würde mich zum Beispiel stressen.
00:13:08: Dann sitze ich davor und denkst so, jetzt ist es noch 2 Minuten, denn den machst du doch
00:13:11: eh nichts.
00:13:12: Also dann ... total.
00:13:13: Und dabei sich zu bleiben, das ist glaube ich auch eine Aufgabe, dass man sich dann
00:13:19: nicht irgendwie im Wettbewerb halt mit den anderen sieht, mit "oh ich muss es jetzt auch
00:13:22: so machen", sondern "nein, nein, ich mache es so, wie es mir gut tut, solange die anderen
00:13:26: mich nicht dabei stören, müsste das ja benutzelt werden können".
00:13:30: Okay, vielleicht können wir das an einer anderen Stelle auch nochmal aufgreifen.
00:13:33: Sehr gerne.
00:13:34: Das ist ein ganz interessantes Thema.
00:13:35: Ich würde andocken, weil du ja ein bisschen erzählt hast, was bei dir los war, beim digitalen
00:13:40: Aufräumen nochmal kurz, weil das ganz gut zum Thema passt, was einerseits andockt an
00:13:45: unsere letzte Podcastfolge, aber auch ans Aufräumen andockt.
00:13:49: Wir sind nämlich mit unserem systemischen Netzwerk gerade in unserer Communitytechnisch
00:13:54: umgezogen in der letzten Woche oder machen gerade einen digitalen Umzug.
00:13:58: Ich mag sowas nicht, weil das halt Zusatzaufwand bedeutet und ich mag es eigentlich auch nicht
00:14:03: den Communitymitgliedern zumuten.
00:14:06: Es ist aber tatsächlich eine bewusste Entscheidung, weil die Umgebung, in die wir gerade einziehen,
00:14:11: dass es neue Zuhause etwas schöner ist als das alte Zuhause und mehr Vorzüge mit sich
00:14:16: bringt.
00:14:17: Aber da ist es genau das, was wir auch besprochen haben, dass es jetzt halt darum geht, vielleicht
00:14:23: auch nochmal einen neuen Schwung mit reinzugeben, um auch die Interaktion halt in diesem digitalen
00:14:29: Raum nochmal mehr zu fördern, anders zu fördern.
00:14:31: Es ist eine vielschönere Umgebung auch so vom Design her und co.
00:14:36: Und das hat mich jetzt in den letzten zwei Wochen schon arg beschäftigt, das gut vorzubereiten
00:14:41: und dann auch die Kommunikation gut vorzubereiten und spannenderweise doch das ja genau an
00:14:46: das Podcast-Thema vom letzten Mal an.
00:14:48: Das war jetzt ein Zufall, das es zur gleichen Zeit stattgefunden hat.
00:14:51: Und hast du trotzdem das ja wahrscheinlich verantwortet und wusstest welche Änderungen
00:14:56: kommen und so?
00:14:57: Hast du bei dir oder bei den anderen diese typischen Veränderungsschmerzen gesehen?
00:15:03: Also selbst wenn das nächste Jahr besser ist, wir hatten ja das Thema, aus Problemen, aus
00:15:08: Schmerz entsteht Veränderung.
00:15:10: Und dann muss es deutlich, deutlich besser werden und irgendwelche Probleme lösen.
00:15:14: Wie war da so der Prozess bei euch und wo seid ihr jetzt in dem Prozess gerade?
00:15:19: Ja, es gibt alles genau das, wie es immer so ist bei solchen Sachen.
00:15:23: Es gibt die, ich würde mal sagen, die Adopter oder die, die einfach mit aufspringen und
00:15:28: sagen, klar, habe ich gemacht, hier ist die Info-Mail, muss ich jetzt noch irgendwas
00:15:31: tun?
00:15:32: Ich denke, ne, ist alles fein.
00:15:33: Also das ist so Gruppe 1.
00:15:35: Gruppe 2, die so ein bisschen auch macht, aber nochmal kritisch nachfragt und sag, habe
00:15:39: ich jetzt irgendwas gerade dabei vergessen, aber wie ist das?
00:15:41: Es gab auch Gruppe 3, die schon bei der ersten Ankündigung gesagt, auch schon wieder ein
00:15:45: Umzug.
00:15:46: Ich sage ja, bei der letzte Wahl vor anderthalb Jahren und ja, leider ist es jetzt so, dass
00:15:51: das bei dir schon der nächste Umzug ist, weil du schon länger mit dabei bist.
00:15:55: Das ist ja auch so ein Thema auch unter den Unternehmenswelten.
00:15:58: Wenn du diverse Veränderungsprozesse hinter die Arsene, kommt schon wieder einer.
00:16:02: Und natürlich kommt so eine Äußerung und ich habe dann einfach so, wie ich es dann auch
00:16:06: machen würde im Unternehmenskontext Mut gemacht, dass es wirklich noch besser wird und dass
00:16:10: der letzte Prozess ja auch erfolgreich gelaufen ist und wir uns dann da gut zurechtgefunden
00:16:14: haben, nur es ist jetzt noch besser in der Zukunft vermutlich.
00:16:18: Und auch bei mir selber, dieses, da kommen, da sind Übergangsphasen, das Alte muss verabschiedet
00:16:25: werden, das Neue muss kommen, also emotional bin ich da drüber hinweg, das ist mir egal.
00:16:30: Aber gerade so diese Parallelwelten kurz nochmal zu bespielen, was halt diesen anstrengenden
00:16:35: Moment ausmacht, es ist eine vermehrte Kommunikation möglich, also auch eine aktive Kommunikation,
00:16:41: also ganz viele Punkte, die wir aus unseren Projekten kennen.
00:16:44: Also nichts Überraschendes dabei, alles so, wie es quasi sich gehört und es ist okay
00:16:50: und wir schaffen das und ich freue mich einfach, dass ich alle neuen mitgegelt in unserer Community
00:16:55: in dieses schöne Neue zu Hause, was eher aussieht wie eine kleine Villa, also um es mal im übertragenen
00:17:01: Sinne zu formulieren, einladen kann.
00:17:03: Das ist jetzt das Tolle.
00:17:04: Schön finde ich, ein Satz, da war nichts Überraschendes dabei, wie immer.
00:17:09: Genau, also das ist ja da ganz oft der Punkt, wo ja viele in Unternehmen auch Angst haben,
00:17:15: dass wenn wir jetzt was verändern, da irgendeine Überraschung aus der Ecke kommt, mit der
00:17:18: ich nicht gerechnet habe und die vielleicht auch überfordern könnte oder wo man das irgendwie
00:17:23: wieder im Projektkontext irgendwie bewältigen müsste.
00:17:26: Meistens ist es das ja nicht, 95, 99 Prozent würde ich jetzt mal behaupten, sind die Dinge
00:17:32: mehr erwartbar, auch wenn natürlich die Menschen in den Organisationen alle unterschiedlich
00:17:37: sind, aber genauso richtige Überraschungen kann ich mich jetzt auch nicht erinnern, dass
00:17:41: da mal was in die Ecke kam, wo ich dachte, wow, das ist aber jetzt was komplett neu ist.
00:17:45: Da müssen wir jetzt mal komplett neu mit umgehen, das ist ja meistens nicht.
00:17:49: Ja, nur technisch, technisch kommen dann so kleine Überraschungen raus, wo du denkst,
00:17:53: warte mal, das sollte anders laufen, was ist das jetzt gerade hier?
00:17:57: Ja, genau.
00:17:58: Und das finde ich persönlich aber, ich bin ja so ein bisschen dopamine-junkie, das finde
00:18:01: ich dann wieder ganz spannend, dann kommt zu meiner alte Software-Beratungswelt, kommt
00:18:06: dann so raus und denkst, oh, da ist ein Fehler, toll.
00:18:08: Und dann würde ich immer auf die Suche gehen und freue mich mega über die Kooperation
00:18:12: mit dem Support-Team von dem Anbieter, der das gut erreichbar ist und so solche Sachen
00:18:16: und schon läuft es wieder und geht voran und man lernt dann ganz viel und man bondet auch
00:18:21: ganz anders miteinander, weil man halt durch so turbulente Phasen geht.
00:18:24: Und auch technische Fehler sind nichts Überraschungen?
00:18:26: Nein, natürlich nicht.
00:18:27: Nur die Art und Weise dieser blöden Fehler, die dann schon mal Nerven zwischendurchwolltest
00:18:32: und jetzt einen guten Kaffee danach, damit ich mich wieder beruhige und dann geht es
00:18:37: weiter und irgendwann ist es dann alles schön eingerichtet und man kann sich dann gemeinsam
00:18:41: im virtuellen Kabinenzimmer treffen und die Welt ist eine neue.
00:18:45: Sehr schön.
00:18:46: Perfekt, aber du wolltest auch gerade einleiten im Sinne von nochmal Folge 4 zum Thema Internet
00:18:52: und Social Communication reflektieren.
00:18:55: Wir gehen ja auch immer noch mal so ein bisschen in Resonanz mit unserer letzten Folge, bevor
00:19:00: wir die nächste machen und genau, da glaube ich, können wir jetzt die Übergang zu unserem
00:19:05: Hauptthema heute ziehen.
00:19:07: Machen wir.
00:19:08: Du hast das an meinem So erkannt, das norddeutsche So.
00:19:11: Ich wollte sagen, es fehlt nur noch dieses Schenkelklopfen.
00:19:14: So.
00:19:15: Genau.
00:19:16: Tatsächlich hatten wir uns eigentlich, ich glaube, wir hatten uns bei den letzten beiden
00:19:19: Malen und hatten uns ein bisschen darauf kummittet, dass wir unsere Einleitung unter 10 Minuten
00:19:23: gestalten.
00:19:24: Das ist gerade ein bisschen eskaliert, aber wie du es ja auch gesagt hast, es gibt ja
00:19:28: auch einen digitalen Bezug und wir versuchen ja auch immer in unseren Äußerungen ein
00:19:32: bisschen was mitzugeben.
00:19:33: Das heißt, vielleicht war da auch vielleicht schon das eine oder andere für euch mit dabei,
00:19:37: auch wenn es jetzt thematisch eigentlich um was anderes sich drehen könnte.
00:19:41: So mit Danke dir für die Überleitung zu unserem Hauptfokusthema heute.
00:19:46: Die Frage oder nein, es waren eigentlich mehrere Fragen, die sich im Anschluss an die
00:19:52: Folge jetzt bei uns ergeben haben und vermutlich sind es auch noch mehr als die, die wir jetzt
00:19:57: so primär für uns rausgearbeitet haben.
00:19:59: Und wir wissen jetzt schon, dass wir mindestens noch ein weiteres Folgenthema aufziehen werden,
00:20:05: was jetzt in diesem Kosmos, Social Internet, Social Communication, aber vor allem auch
00:20:12: Werte, Kultur und Miteinander sich ergeben wird.
00:20:14: Und für heute haben wir so etwas herausgearbeitet, wie was kann eigentlich entstehen durch die
00:20:24: Einführung digitaler Tools, wie zum Beispiel ein Social Internet und bei dem was kann,
00:20:29: würde ich anschließen an ein wozu, also wozu führt man so etwas eigentlich ein und kann
00:20:35: dadurch kulturelle Veränderung möglich werden.
00:20:39: Also ist quasi so ein Social Internet Projekt oder ein Software Implementierungsprojekt
00:20:43: auch immer gleich ein kulturelles Transformationsprojekt.
00:20:47: Und du hattest einen richtig guten Ansatzpunkt oder hattest eine starke Resonanz gleich
00:20:52: dazu und vielleicht magst du schon mal erste Antworten so aus deiner Welt vielleicht auch
00:20:57: mit Erfahrungswerten mit reingeben und dann schauen wir wieder, wie wir in unserem Pingpong
00:21:02: landen, oder?
00:21:03: Ja, ich finde dieses Thema total spannend.
00:21:06: Als wir darüber diskutiert haben, ob wir das Thema jetzt nochmal in der Folge größer
00:21:10: ausbreiten auch gesagt, es ist vielleicht eher deines deiner Hauptthemen und bei mir
00:21:16: läuft es so mit.
00:21:18: Aber eigentlich ist es bei mir auch jetzt nochmal eine Diskussion, die wir vor der Folge
00:21:22: hatten, doch sehr präsent, weil es ja immer wieder diese Themen gibt, führen wir oder
00:21:31: die Fragestellungen, führen wir digitale Tools wie Social Internet, wie ein Collaboration
00:21:38: Tool, wie MS Teams, wie Social Netzwerke und Co.
00:21:45: Ein, um eine kulturelle Weiterentwicklung, Veränderungen zu initiieren, umzusetzen oder
00:21:55: brauchen wir nicht eher an anderen Stellen diese Impulse, damit diese sich dann wiederum
00:22:02: in diesen digitalen Tools wiederfinden können und umgesetzt werden können.
00:22:07: Also da gibt es einfach, glaube ich, auch eine ganz gute Entwicklung der letzten fünf bis
00:22:12: zehn Jahre, wo man wirklich, ich mache das jetzt ungefähr zehn Jahre das Thema und am
00:22:17: Anfang war es wirklich so, dass man gesagt hat, hey, so ein Internet ist doch jetzt ein
00:22:22: Kultur Tool und das wird uns jetzt die Kultur bringen, die wir haben wollen, wer auch immer
00:22:29: dann wir ist und genau, da hast du bestimmt eine Meinung dazu, ob das so ist oder vielleicht
00:22:36: auch nicht.
00:22:37: Ich störte gerade nochmal über den Kulturbegriff, weil wir ja nicht so genau wissen, wer uns
00:22:42: eigentlich zuhört und wer vielleicht auch eine ähnliche Deutung des Kulturbegriffs hat
00:22:47: wie wir und ich vermute das sogar wir beide, die wir uns auch nicht immer, die mich immer
00:22:53: eine Stimmigkeit in den Themen oder auch Wirklichkeitskonstruktionen oder auch Worten
00:22:57: und so haben, dass wir da auch noch nicht ganz beieinander sind.
00:23:01: Deswegen fände ich es total spannend von dir zu hören, was ist für dich eigentlich Kultur
00:23:04: über und ich schließe da auch gerne daran an und versuche auch Worte für meine Definition
00:23:10: von Kultur zu finden.
00:23:11: Also vielleicht magst du da nochmal kurz ansetzen, was denkst du, wenn du Kultur sagst?
00:23:16: Genau, es gibt jetzt bestimmt so eine Reindefinition von Kultur, mir persönlich sagt die oft nicht
00:23:24: so viel.
00:23:25: Also ich meine, wir können gerne bei Google irgendwas rausziehen und sagen, guck mal,
00:23:29: so könnte Kultur im Allgemeinen definiert werden.
00:23:32: Wenn ich durch so ein Unternehmen gehe oder auch mit den Projektteams Arbeiter an solchen,
00:23:38: sagen wir mal, Tool Implementierungsprojekten, wenn man da in Workshops ist und so weiter,
00:23:44: dann finde ich bekommt man ja so ein gewisses Gefühl für die Art und Weise, wie in diesem
00:23:51: Unternehmen zwischenmenschlich umgegangen wird, wie die Menschen miteinander umgehen, wie
00:23:57: zusammengearbeitet wird und auf welchen Werten das Ganze basiert.
00:24:01: Welche Werte sind in dieser Organisation werden dort gelebt und machen dann quasi in Summe
00:24:09: und das wäre jetzt mal meine subjektive Definition.
00:24:13: Davon machen in Summe dann so eine Unternehmenskultur aus.
00:24:16: Es gibt immer natürlich in der internen Kommunikation oder auch in der Organisationsentwicklung,
00:24:22: HR-Abteilung etc. diese Kulturbeauftragten, die dann zum Beispiel Werte ausarbeiten, die
00:24:27: dann wir kennen alle an der Wand hängen und dann sagt man, hey, wir sind vertrauensvoll,
00:24:34: respektvoll, nachhaltig und co.
00:24:36: Und diese Werte quasi definieren unsere Unternehmenskultur.
00:24:40: In neun von zehn Fällen werden die Mitarbeiter wahrscheinlich dastehen und denken, ja, weiß
00:24:44: ich nicht, hat niemand mit mir gesprochen.
00:24:47: Selbst wenn ich gerne vertrauensvoll mit Menschen umgehe, weiß ich jetzt gerade nicht, was das
00:24:53: in dem Unternehmenskontext tatsächlich für uns heißt.
00:24:55: Ich würde Kultur immer an dem orientieren, wie die Menschen miteinander umgehen.
00:25:02: Und das ist ja auch innerhalb eines Unternehmens total unterschiedlich.
00:25:06: Wie oft hört man es, dass es zum Beispiel selbst in Bereichen, die größer sind wie in
00:25:11: der IT oder Kommunikation oder so, dass es eine Team eher Sohnumgang pflegt und das andere
00:25:16: Team eher Sohnumgang und so weiter.
00:25:18: Also es ist ja ganz schwer auch dieses, das ist die Unternehmenskultur zu definieren.
00:25:23: Aber da hast du bestimmt auch eine Meinung zu.
00:25:26: Ja, für mich ist, also wenn ich auch da bei der Definition ansetze, für mich ist quasi
00:25:31: Kultur das Zusammenspiel aus Werten, die man übersetzen könnte als Handlungsmotive, Bedürfnisse,
00:25:41: die sich in Prinzipien zeigen, nach denen wir handeln und kommunizieren.
00:25:47: Also es ist jetzt schon, ich habe da öfter schon drüber nachgedacht, also weißt ihr
00:25:51: vielleicht auch, ich habe dieses Wertekarten-Set rausgebracht, theoretisch schreibe ich an
00:25:55: einem Buch, wozu ich aber keine Zeit finde und ich mag das Thema ungemein, weil ich mir
00:26:01: immer die Frage stelle, was treibt Menschen an oder was brauchen Menschen?
00:26:06: Also es ist beides, diese Motivorientierung, aber auch die Bedürfnisorientierung, die
00:26:11: man dann im Unternehmenskontext zusammenbringen müsste, damit Zusammenarbeit gut gelingen
00:26:16: kann.
00:26:17: Also ich habe gerade bei deinem Ausführung gelebte Kultur nochmal dazu geschrieben,
00:26:22: also gegen, also jedes System quasi, also du, ich, wir beide, aber auch ein Unternehmen
00:26:29: mit den Teams in Abteilung, den einzelnen Mitspielenden, hat eine Kultur und ist geprägtheit
00:26:35: von diesen Werten und vielleicht auch Normvorstellungen, wie es da so zu sein hat, was sich dann wiederum
00:26:40: aus dem Zusammenspiel aller Beteiligten ergibt.
00:26:43: Und ich glaube, das ist auch der Hauptgrund, warum diese Leitbildgeschichten, also vielleicht
00:26:49: auch womöglich noch verordnete Werte, zum Beispiel wir duzen uns jetzt alle, also wir
00:26:54: arbeiten auf Augenhöhe wäre dann vielleicht der Wert und das Prinzip oder das Verhalten,
00:27:00: was daran andockt, ist ein, zum Beispiel wir duzen uns jetzt.
00:27:03: Wenn man das halt verordnet, muss es noch lange nicht bedeuten, dass da wirklich auf Augenhöhe
00:27:08: Arbeiten eintritt, sondern es könnte auch ein nachgearmtes Verhalten sein, abgeleitet
00:27:13: von diesem Prinzip und es ist aber trotzdem ganz viel innerer Widerstandweite bei den
00:27:17: einzelnen Beteiligten, weil es gar nicht mit dem eigenen Wertesystem bein stimmt und
00:27:22: schon wird diese Kultur nicht gelebt, sondern in Frage gestellt und deswegen funktioniert
00:27:27: meiner Meinung nach nicht diese Werteverordnung, sondern es kann nur aus einem ganz langsamen
00:27:35: Prozess heraus eine Veränderung entstehen und es braucht meiner Meinung nach ganz viel
00:27:40: Austausch, ganz viel Reibung auch, Selbstreflektionsvermögen und Aushandeln dessen, weil du wirst
00:27:48: selbst wissen, wie schwer das ist, deine inneren Motive und Bedürfnisse so anzupassen, dass
00:27:54: du plötzlich vielleicht einen Wert nicht mehr so stark in dir spürst, sondern ihn durch
00:27:59: einen anderen ersetzt und wenn du das halt überträgst auf das Zusammenspiel in einem
00:28:04: Unternehmen, das ist ultra komplex und da eine Veränderung hervorzubringen, Respekt, also
00:28:09: Respekt auch an all die, die das versuchen oder auch erfolgreich bisher gemacht haben.
00:28:13: Ich denke da zum Beispiel an die Hotelkette Uptalzboom, also die auch sehr präsent in
00:28:18: den Medien ist, okay, dir sagt es nicht, in meiner Bubble New Work & Co. die stille Revolution
00:28:23: der Film, da gab es tatsächlich eine kulturelle Veränderung über Jahre ausgelöst durch die
00:28:31: eigengespürte Krise des Inhabers und ich könnte jetzt ganz wie mehr erzählen, aber nur als
00:28:36: ein Beispiel, wie es halt funktionieren kann. Der Prozess dahinter war aber keine verordnete
00:28:42: Wertekultur, sondern wir durch Leben eine riesengroße Veränderung gemeinsam und erarbeiten uns über
00:28:49: die Zeit halt entsprechend neue Werte. Menschen verlassen dann auch Kontexte, weil sie eben
00:28:55: sich daran nicht ausrichten können und das eher auch in Frage stellen, was dort halt dann
00:28:59: gearbeitet wurde und andere kommen halt hinzu, die sich diesen Wertesystem zugehörig führen.
00:29:04: Und vielleicht können wir da auch direkt dann anschießen, so an die Frage, kann denn das überhaupt
00:29:10: jetzt ganz möglich werden durch zum Beispiel einen Softwareprojekt, halt eine kulturelle
00:29:16: Veränderung auch umsetzen zu wollen, weil das war ja so unser Einstieg. Das ist ja eigentlich
00:29:21: total verrückt, also wenn ich es mal so salopp sagen darf. Also ich möchte einerseits ein
00:29:25: Social Internet oder eine Software einführen und will gleichzeitig auch noch eine kulturelle
00:29:30: Veränderung vornehmen. Herzlichen Glückwunsch, viel Erfolg dabei. Was sagst du? Genau, also das ist
00:29:35: auch die Entwicklung, die ich von meinte. Dieses ist jetzt ein Internetprojekt oder ein Internet
00:29:41: Entführung, das was uns kulturell voran bringt und ich glaube die Erkenntnis hat sich tatsächlich
00:29:46: die letzten Jahre stückweit aufgelöst, dass ich davon ausgehe, dass eine Internet-Einführung
00:29:52: dazu führen wird, dass wir jetzt irgendwie auch eine komplett andere Kultur bekommen und jetzt quasi
00:29:57: ins nächste Zeitalter gehen und auch ganz anders miteinander sprechen und so weiter und so fort.
00:30:01: Und natürlich können Unternehmen aus verschiedenen Gründen Software einführen und ich glaube wir
00:30:08: müssen da nochmal unterscheiden zwischen Software-Einführungen und Einführungen von, ich sage mal,
00:30:14: Social Communication und Social Collaboration Tools, weil zum Beispiel bin ich gerade auch in dem
00:30:20: ServiceNow Projekt unterwegs, was ein Ticket-Tool ist, was mit dem IT Support und so weiter zu tun hat.
00:30:27: Also das ist auch eine Tuleinführung, aber dadurch mache ich jetzt vielleicht nicht so den großen
00:30:31: kulturellen Schritt in irgendeine Richtung. Aber wenn wir jetzt von sozialen Netzwerken sprechen
00:30:38: und eben geht weden sozialen Räumen, sei es jetzt Kommunikation, Netzwerken, zusammenarbeiten,
00:30:44: dann passiert da natürlich was und ich erinnere mich leider nicht mehr, ich habe schon versucht,
00:30:51: mich daran zu erinnern, in welcher Situation das war. Ich war, glaube ich, auf irgendeine
00:30:54: Veranstaltung, da war ein Vorstand eines größeren Unternehmens und ich kann mich leider nicht
00:30:59: mehr daran erinnern, aber da ging es wirklich darum, dass dieses Unternehmen so kurz vor,
00:31:03: es ist vorbei, stand und dieser Vorstand gesagt hat und was haben wir getan oder was habe ich
00:31:09: getan, um dem entgegenzuwirken und der ist eigentlich wochen und monatelang nur durchs Unternehmen
00:31:14: gelaufen und hat mit den Menschen gesprochen und hat versucht wirklich durch dieses Instrument
00:31:20: der Kommunikation, es muss irgendeine Kommunikationsveranstaltung gewesen sein, wo das erzählt
00:31:24: hat, damit man das Alter-Volksstory auch erzählen kann, aber quasi nur durch dieses Instrument
00:31:29: der Kommunikation oder nicht nur, aber natürlich als eines der Hauptinstrumente versucht herauszufinden,
00:31:35: wo sind die Kernprobleme, wo sind die Kernfrustrationspunkte, wie spielt eigentlich dieses Unternehmen
00:31:40: zusammen, wo liegen die Werte und genau das, was du gesagt hast, wo liegen diese Handlungsintentionen,
00:31:46: warum tun die Menschen das, was sie tun, was möchten sie gerne tun, tun sie heute schon
00:31:51: das, was sie gerne tun möchten und da fällt mir immer dieses Buch "Big Five for Life" ein,
00:31:56: das hast du hundertprozentig gelesen und viele andere auch und so was quasi dieser Purpose,
00:32:03: was ist dieser Sinn und Zweck und hast nicht gesehen hinter dem, was ich tue und erfüllt
00:32:08: mich das auch etc., können jetzt schon wieder ein bisschen partitisch werden. Aber genau,
00:32:14: das war jetzt eine große Schleife. Ich glaube, dass eben diese, das Social Communication
00:32:22: und Collaboration Tools schon gut was dafür tun können, eine Unternehmenskultur im großen
00:32:31: und allgemein jetzt mal, nicht im Detail, in eine bestimmte Richtung zu unterstützen. Aber das
00:32:39: eben ein Social Internet jetzt keine Kulturinitiative ist, sondern zum Beispiel als eines der Haupt
00:32:48: Instrumente auch genutzt werden kann, um bestimmte kulturelle Entwicklungen zu unterstützen,
00:32:54: zu begleiten und eben Zusammenspiel mit anderen Instrumenten im Unternehmen dafür zu sorgen,
00:33:02: dass eine gewisse Kultur, weiter Entwicklung überhaupt passieren kann, weil sich die Menschen
00:33:07: zum Beispiel dort treffen können, unterhalten können oder auch eben das Unternehmen wiederum
00:33:12: Informationen und Dialogangebote schaffen kann, um überhaupt, was du ja mal sagst, in den
00:33:19: Austausch zu gehen und diese Dinge gemeinsam auszuhandeln. Ja, da mag ich gern daran andocken,
00:33:26: weil du gerade die Wichtigkeit von Kommunikation hervorgehoben hast und die natürlich durch
00:33:32: solche digitalen Tools unterstützt wird, weil auch bei diesem ganzen Wertethema geht nichts
00:33:38: ohne Kommunikation, also erst durch das Gespräch und das Verhalten. Also Kommunikation ist für
00:33:43: mich immer Sprache unverhalten, das geht für mich einher, so auch davon der Definition her. Und
00:33:48: erst durch die Wahrnehmung von Sprache und Verhalten und auch Reflexion kommt man glaube ich
00:33:57: dahin, dass man entweder selber feststellt, welche Werte trage ich eigentlich in mir und was sind
00:34:03: die oder welche Werte tragen andere in sich und wie Menschen dann miteinander umgehen,
00:34:08: gerade auch im Unternehmenskontext, kann dann halt Aufschluss darüber geben, welche Werte dort
00:34:13: war geliebt werden.
00:34:16: und wie es um das Miteinander so steht.
00:34:17: Nehmen wir ein Beispiel.
00:34:19: Also ich denke jetzt an meine Schwester, die in einem größeren Hamburger Konzern tätig ist.
00:34:24: Die haben auch eine ausgeprägte Teams-Kultur.
00:34:27: Jetzt musst du sowas sagen, wie Grüße gehen raus.
00:34:29: Ja, Grüße gehen raus.
00:34:31: Natürlich Grüße gehen raus.
00:34:32: Ein meiner herzellerliebste Schwester.
00:34:34: Und die erzählt mir immer mal wieder, wie sie so miteinander dort über die Teams-Channels miteinander ins Gespräch gehen.
00:34:43: Als Beispiel, dort wurde vielleicht ein kleiner Erfolg geteilt oder vielleicht hatte auch jemand Geburtstag,
00:34:49: vielleicht hat jemand auch von irgendwas Privatem erzählt.
00:34:52: Da kommt meistens eine Resonanz, da kommen Herzen, da kommt irgendwie eine Kommentierung.
00:34:57: Und die sind sich da recht stimmig und einig in ihrem Kosmos, in dem sie sind.
00:35:02: Also ich war dort nie zu Gast, deswegen könnte ich das nie beschreiben, ob das jetzt war, auch aus meiner Perspektive ist, aber so wie sie es schreibt.
00:35:08: Und da scheint eine große Stimmigkeit zu sein, aber es ist auf jeden Fall auch ein Resonanzraum.
00:35:13: Dort findet Begegnung und Interaktion im digitalen Raum statt und natürlich entsteht dadurch auch eine Nähe,
00:35:19: weil die sind halt hauptsächlich auch von zu Hause arbeitend unterwegs, oder im Einsatz.
00:35:25: Und ohne die Kommunikation würdest du, glaube ich, die Werte, die sich hier selber definiert haben oder die eben über Jahre dort etabliert wurden,
00:35:36: könnten diese Werte gar nicht gelebt werden und könnten sich auch gar nicht festtiepen.
00:35:41: Und jeder, der neu dazukommt, erlebt natürlich, wie es dort gerade ist.
00:35:45: Im besten Fall ist es im Onboarding-Prozess natürlich auch so kommuniziert, wie die Atmosphäre da ist, was wünschenswert wäre,
00:35:52: wie vielleicht auch die Prinzipien so laut, weil es, glaube ich, manchmal ganz schön hilfreich ist, das vorher zu erfahren.
00:35:58: Damit man dann halt in Frage stellen kann, will ich das auch oder brauche ich vielleicht etwas anderes und kann mich dann ja genau diesen System auch einfügen.
00:36:08: Und ich glaube, man muss bei weitem nicht bei allem mitmachen, weil es ist schon sehr hilfreich, einen großen Anteil an Deckung halt auch zu haben,
00:36:15: sodass man spürt, ich bin halt Teil des Ganzen und durch meine Kommunikation in diesem virtuellen Raum unterstützt sich ja auch, dass genau diese Werte weiter gelebt werden.
00:36:25: Oder eben auch nicht.
00:36:27: Dann wäre es wieder spannend, was eben auf der Ebene der Mitarbeiterin stattfindet, in diesen Chats etc., wie da miteinander umgegangen wird,
00:36:35: nach welchen Werten da auch geschrieben, miteinander gesprochen wird, zusammengearbeitet wird.
00:36:40: Ob das zum Beispiel auch das ist, was das Unternehmen als seine Kultur definieren würde, also gibt es einen Gepf oder...
00:36:46: ... für den Mega-Spannter.
00:36:47: Genau, ist es quasi das, was die, was sie auch definieren und sagen, hey, Klasse, das matcht mit dem, was wir auch möchten.
00:36:53: Und wann matcht es quasi nicht?
00:36:56: Mich erinnert es immer so ein bisschen an diese Diskussion, mal ein Vergleich aus dem Kommunikationsmanagement Richtung Image und Reputation.
00:37:05: Images sind ja diese ganzen einzelnen Bilder, die wie Einzelpersonen zum Beispiel von einem, sagen wir mal, Unternehmen im Kopf haben, was auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert, auf meinen persönlichen Umgang,
00:37:17: Berührungspunkten mit diesem Unternehmen, wenn wir jetzt mal von außen drauf gucken, wenn wir jetzt so auf Markenbildung zum Beispiel schauen.
00:37:22: Und ich habe zum Beispiel mal schlechte Erfahrungen mit dem Kundenservice gemacht oder mein Produkt war fehlerhaft oder so, was habe ich vielleicht ein schlechtes Image, andere haben ein gutes Image.
00:37:30: Und diese ganzen Images quasi in Summe genommen zu einem übergeordneten Bild ist ja dann wiederum die Reputation.
00:37:39: Und obwohl ich zum Beispiel ein total schlechtes Image von diesem Unternehmen habe, kann die Reputation ja auf einer ganz anderen Ebene ablaufen, weil die Summe an Erfahrung und etc. eher im positiven Bereich sind.
00:37:51: Das kann ja auch bei Kultur der Fall sein und deswegen wäre es tatsächlich spannend, da im Einzelnen reinzugehen.
00:37:58: Aber genau wieder so ein bisschen die Kurve zu wann führen eigentlich Unternehmen, Social Internet und Co ein.
00:38:08: Ich habe noch ein Beispiel von einem Kunden, das war ganz spannend, da haben wir zum Beispiel ein Social Internet auf Basis von Halo eingeführt.
00:38:17: Und da war es gar nicht dieses typische, ja, wir wollen mal digitaler werden und wir wollen uns kulturell weiterentwickeln und wir wollen quasi mit dem Social Internet dafür sorgen, dass unsere Kultur sich in eine bestimmte Richtung entwickelt.
00:38:30: Sondern bei dem Kunden war es so, dass sie gesagt haben, nee, nee, wir haben die Kultur schon, aber wir wollen die noch in den digitalen Raum transformieren.
00:38:38: Weil wir eigentlich schon eine total coole Kommunikation haben.
00:38:42: Wir haben relativ flache Hierarchien.
00:38:44: Hey, das ist hier schon alles gut.
00:38:45: Aber wir haben zum Beispiel so ein altes Internet, dass diese Kultur gar nicht abbildet.
00:38:49: Das heißt, wir haben im digitalen Raum, da war es eher andersrum auch, eher eine Kultur, die wir nicht haben möchten und im analogen Raum haben wir eine.
00:38:57: Und deswegen würden wir gerne die analoge Kultur nochmal in den digitalen Raum hinüber führen.
00:39:03: Was nicht heißt, dass nicht nach ein paar Jahren trotzdem gewisse Dinge auftauchen, wo man merkt,
00:39:11: dass man im Internet etwas tun oder haben möchte, jetzt mal aus der internen Kommunikationsbrille.
00:39:17: Was sich aber über das Tool selber nicht lösen lässt, sondern wo man zum Beispiel noch mal außerhalb des Tools kulturell
00:39:25: anpacken muss. Und das war ja auch der Punkt vorhin, mit dem Internet kann immer nur begleiten.
00:39:30: Und diese Prozesse habe ich jetzt seit Anfang des Jahres, spannenderweise, haben die sich ein bisschen bei mir geholft,
00:39:37: dass wir in Bestandsinternets nach ein paar Jahren wieder reingegangen sind und gemerkt haben,
00:39:41: es haben sich einfach gewisse Dinge kulturell nicht etablieren können.
00:39:44: Sie haben sich nicht etabliert.
00:39:46: Und wir müssen das organisatorisch, kommunikativ oder an anderen Stellen irgendwie lösen und angreifen, damit das wiederum ins Internet transformiert werden kann.
00:40:00: Ansonsten komme ich einfach nicht weiter. Ich trete auf der Stelle.
00:40:04: Ja, ich finde das, ich würde das fast als Symptom dann bezeichnen wollen.
00:40:08: Ich nehme jetzt wieder Organisationsentwicklungsspreche an dieser Stelle.
00:40:11: Also das, was dann rauskommt, ist, glaube ich, ein Symptom für etwas, was vielleicht im Untergrund auch schon immer da war,
00:40:18: nur nicht sichtbar und transparent gemacht wurde.
00:40:20: Das könnte ja vielleicht auch sein. Also es muss ja auch nicht alles perfekt gewesen sein, auch wenn man gesagt hat,
00:40:26: zuvor im Auftrag herkommen, lasst das mal übertragen auf den digitalen Raum.
00:40:31: Und vielleicht erlebt man dann genau diese Überraschung, dass doch nicht alles fein war.
00:40:35: Das könnte jetzt eine Hypothese meinerseits sein, so dass man sagt, es lag gar nicht am digitalen Raum, sondern es war vorher schon da und jetzt kommt es raus.
00:40:42: Was ja übrigens sehr häufig ist, auch bei Software-Einführungsprojekten, anderer Art, die gar nicht unbedingt primär mit Kommunikation zu tun haben,
00:40:49: kommt man an so manche Überraschungen, denkt sich, oh, damit haben wir gar nicht gerechnet.
00:40:54: Oh, wir haben hier einige Prozesse, die wir aufräumen müssen.
00:40:56: Verdammt. Ja, gut, dann können wir vielleicht da ansetzen.
00:41:00: Und das besser machen oder man entscheidet sich erst mal dann auch dafür, das so abzubilden, wie es gerade ist und so wie du es gerade beschrieben hast und sorgt in einem Nachhinein dafür,
00:41:10: dass es halt verbessert und optimiert wird.
00:41:13: Und vielleicht kann das digitale Tool dann da auch unterstützen.
00:41:16: Ganz konkrete Beispiele, weil das glaube ich immer wieder in Unternehmen auch häufig auftaucht.
00:41:23: Zum Beispiel bei Social Internet gibt es immer diese typischen Kulturthemen, wie die Mitarbeitenden beteiligen sich nicht stark genug, die kommentieren nicht so richtig viel und die gehen dann nicht so richtig in Dialog zum Beispiel zu Unternehmen-Styles, wo man so ein Dialog möchte und sagt,
00:41:39: hey, es wäre schon schön, wenn wir nicht nur Infos verteilen und veröffentlichen, sondern uns nochmal dazu austauschen.
00:41:46: Genau, also die interagieren nicht genug miteinander oder es gibt dann so komische Kommentare, so nach dem Motto hast du nichts zu tun, wenn du im Internet dauernd was kommentieren kannst.
00:41:57: Dann kommen wirklich schlimme Fälle, kommen diese Kommentare digital unter dem anderen Kommentar, der eigentlich total konstruktiv gemeint war und dann kommt hast du nix zu tun.
00:42:06: Habe ich einmal glaube ich erlebt und damit war es auch dann zumindest in dem Bereich der Organisation tot, weil die wussten, oh Gott, da waren eine Führungskraft, die gesagt hat, na, hast du nix zu tun und alle anderen haben gedacht, oh Gott, oh Gott, die Führungskräfte wollen nicht, dass wir im Internet sind.
00:42:22: Die Bewertung ist halt sofort da, ne?
00:42:24: Absolut.
00:42:25: Dass da so eine Bewertung kommt und dann hast du Angst, dann ist da kein Vertrauen mehr gegeben und zack, hört es oft mit der Offenheit und gut, dann darf man da ansetzen, weil das spricht ja dann schon wieder Bände über die Werte, die da tatsächlich gelebt werden.
00:42:35: Ja, ganz genau, ganz genau.
00:42:37: Und dann ist es innerhalb von drei Minuten kaputt und dann brauchst du drei Jahre, um das wieder aufzuräumen.
00:42:44: Deswegen ist es ja auch so wichtig, Führungskräfte wirklich frühzeitig reinzuholen und auch dafür zu sensibilisieren, was geht, was geht nicht.
00:42:50: Und dann auch dafür zu sensibilisieren, zu sagen, hey, wenn du so ein Gedanken hast und den aussprechen musst, dann tu das im Analogenraum, weil dann ist es in zweitensverlänlich so sichtbar und man kann dieses Thema noch miteinander aushandeln,
00:43:03: ohne dass es da steht und ohne Diskussionen und Einordnung inwieweit er getragen wird.
00:43:09: Auf der anderen Seite, zum Beispiel, hatte ich gerade, das war aber auch keine Führungskraft, sondern einfach nur ein Kollege hatte ich gerade zu einem Thema, wo aus der Kommunikation ein Angebot gemacht wurde.
00:43:20: Ich werde jetzt nicht so konkret werden, damit es nicht rückführend ist oder rückverfolgbar ist.
00:43:24: Aber da gab es so ein Angebot aus der Kommunikation, wo man gesagt hat, hey, das ist doch schön für euch.
00:43:29: Das hat jetzt in dem Sinne kein direkten Arbeitskontext, aber es war ein Angebot, wo die Mitarbeitenden gesagt haben, ach, klasse, dass du das mal machst und es finde ich richtig toll, das würde ich in Anspruch nehmen.
00:43:41: Und es hat wahnsinnig tolle Resonanz gegeben, was natürlich auch einen gewissen Aufwand auf der Kommunikationsseite generiert hat.
00:43:48: Aber es war einfach so auch in der wirtschaftlich angespannten Zeit etwas,
00:43:53: worüber sich die Kollegen und Kollegen wirklich gefreut haben, dass die Kommunikation sich dafür Zeit nimmt.
00:43:58: Ich sage, es ist so klasse, dass du das machst.
00:44:00: Und dann hat eine Person darunter geschrieben, ja, und also, na, hier, Sparplan und warum wird das jetzt gemacht?
00:44:10: Und dafür gibt es jetzt die Zeit und warum soll denn das und so weiter und so fort?
00:44:13: Also dieser schöne positive Moment in der wirtschaftlich angespannten Zeit wurde dann eben durch diesen,
00:44:19: ah, es ist doch so angespannt und jetzt, warum, na, wurde quasi so ein Stück weit kaputt gemacht,
00:44:25: wo ich schon Luft geholt habe und gedacht hatte, schade, dass das jetzt so ist, aber es ist niemand darauf eingegangen.
00:44:31: Und das war klasse, weil du da gemerkt hast, nee, die Leute lassen sich jetzt nicht mitziehen oder zumindest nicht öffentlich,
00:44:39: keine Ahnung, was im Hintergrund abgegangen ist, aber es gab dann plötzlich beton positive Kommentare
00:44:45: und auch nochmal ein Dankeschön an die Kommunikation für das Angebot und es wurde überhaupt nicht auf diesen Kommentar eingegangen,
00:44:50: obwohl es sogar noch einen zweiten gab, nochmal um nachzulegen.
00:44:53: Und das hat sich nicht durchgesetzt und da hast du richtig gesehen, okay, die Kultur war an der Stelle, zumindest in dem kleinen Bereich,
00:45:02: an so einem Level, dass die Masse das nicht durchgelassen hat.
00:45:07: Und bei dem anderen Beispiel hat quasi die Masse das gesehen und hat gesagt, okay, Management will das nicht.
00:45:13: Das bestätigt ja auch schon so ein Gefühl, dass ich habe, dass Management das vielleicht nicht haben möchte,
00:45:18: dass ich eh vielleicht schon hin und wieder den Gedanken hatte, oh, kulturell wird das hier jetzt nicht so richtig akzeptiert und eigentlich auch nicht so richtig gewollt.
00:45:25: Ich habe auch von, zum Beispiel, von der obersten Ebene nie so richtig den Impuls bekommen, dass das hier eine gute Sache ist und dass ich das auch tun soll
00:45:33: und dass das auch gut investierte Zeit ist.
00:45:35: Also mache ich das nicht.
00:45:36: Und auf der anderen Seite bei dem anderen Beispiel war es so, dass es umgedreht war und das immer wieder spannend, wie sich die Dinge dann so entwickeln.
00:45:44: Ja, und bei beiden würde ich sagen, das ist quasi ein Transparent.
00:45:48: Ach, und dessen, was halt in der Organisation so los ist und was da gelebt wird.
00:45:52: Also bei dem ersten bin ich ja schon darauf eingegangen mit der Führungskraft, die halt das einmal bewerten kommentierte.
00:45:58: Das lebt natürlich dazu ein, an gewisser Stelle, je nachdem, wer sich dafür verantwortlich fühlt, in den Austausch zu gehen.
00:46:05: Problem ist häufig nur, also wer kuratiert das an der Stelle, wer ist überhaupt dafür verantwortlich, dann einen Impuls geben zu können.
00:46:11: Oder liegt da die Führungskraft an führender Stelle und sieht überhaupt keine Notwendigkeit, dass da jetzt irgendetwas geschehen muss, dass sich irgendetwas verändern muss.
00:46:20: Das wäre ganz spannend, da, finde ich, herauszuarbeiten.
00:46:23: Und bei dem anderen Punkt dieses, dass da eine einzelne Stimme des Widerstands oder der Irritation laut wurde und die gesamte Gruppe, das einfach ignoriert hat,
00:46:32: da könnte man jetzt ja auch die Hypothese aufstellen, so ähnlich wie du es ja auch formuliert hast, zu sagen, aha, also ist die große Masse anscheinend sich einig.
00:46:42: Und da ist eine oder vielleicht sind zwei Personen auf weiter Flur, die so ein bisschen dagegen stimmen,
00:46:47: da würde ich immer denken, also ich jetzt in meiner Coachingrolle und so, würde halt denken, ah, interessant, da müssen wir trotzdem ran.
00:46:55: Und da tatsächlich mal nachfragen und gucken, was ist denn mit der Person, warum hat die sich so geäußert?
00:47:02: Ist da eine Enttäuschung im Raum? Fehlt da irgendetwas?
00:47:05: Und ich würde so etwas nie unkommentiert lassen im Sinne von, ich gehe da nicht an anderer Stelle nochmal drauf ein.
00:47:11: Und vermutlich vielleicht ist es auch nochmal eine Frage an dich.
00:47:14: Wer kuratiert das an der Stelle? Wer fühlt sich verantwortlich, solch Themen, die vielleicht dann auch sichtbar werden, im digitalen Raum aufzugreifen?
00:47:23: Und halt dann an anderer Stelle darauf einzugehen, weil es wäre ja ein Geschenk.
00:47:27: Also die Impulse, die man dadurch bekommt und die ganzen Symptome in der Organisation zum Vorschein bringt, die dann halt auch in Anfungszeichen super handeln,
00:47:36: sodass sie vielleicht auch dann geringer werden, je nachdem, was man so möchte.
00:47:41: Was sagst du dazu? Wer macht das? Wer fühlt sich dafür verantwortlich?
00:47:44: Hoffentlich die Kommunikation.
00:47:46: Aha.
00:47:47: Also im Zweifelsfall gibt es oft in der internen Kommunikation diejenigen, die sich um solche Themen kümmern.
00:47:55: Beim Einführen von Internets und Social Internets sind ja, also wenn es eine interne Kommunikation gibt,
00:48:03: ist die hauptverantwortlich dabei oder verantwortet das sogar dann hauptverantwortlich, neben zum Beispiel IT, HR, die auch mit im Boot sein sollten.
00:48:14: Aber ganz oft liegt ja auch das Internetmanagement und Communitymanagement etc. eben in der internen Kommunikation.
00:48:23: Und da sollte, und deswegen braucht es auch immer so viel Zeit für solche Themen, da braucht es genau diese Kuratierung oder eben allein dieser übergeordnete Blick,
00:48:34: dass ich die Kanäle und Instrumente im Blick habe, dass ich grob weiß, wo was abgeht, dass ich Kommentarspalten im Blick habe.
00:48:43: Und zum Beispiel genau bei dieser Geschichte, wo der eine Kollege eben negativen Kommentar geschrieben hat,
00:48:52: das haben wir auch beobachtet, weil ich ja da die internen Kommunikation unterstütze.
00:48:57: Das heißt, uns ist das natürlich sofort aufgefallen und dann ist er, oh, okay, da ist so ein Kommentar gekommen und dann wird natürlich im Hintergrund diskutiert, wie gehen wir damit um.
00:49:05: Schreiben wir darauf jetzt was, lassen wir es eher so stehen, also man muss ja auch nicht auf jeden Kommentar antworten,
00:49:12: weil es ja auch dann schnell in so eine Rechtfertigungsschiene gehen kann, manchmal ist es auch einfach besser, Dinge stehen zu lassen oder eben auch die Dynamiken sich entwickeln zu lassen.
00:49:21: Das kommt dann so ein bisschen darauf an, wie die Dynamik dann läuft, also steigen quasi die Leute drauf ein, also muss ich tatsächlich nochmal rechtfertigen reingehen oder quasi lösen sich die Themen von alleine.
00:49:34: Aber auf jeden Fall im Hintergrund sitzen verantwortlich Personen, die solche Dinge beobachten und im Zweifelsfall oder im besten Falle auch einen Plan haben.
00:49:45: Also ich weiß noch, von ein paar Jahren haben wir immer noch solche, wie soll man es sagen, solche Internet- oder Community-Management-Regeln oder Orientierungsleitlinien aufgesetzt.
00:49:57: Das heißt, da kommt zum Beispiel auch ein bisschen zu positiven Kommentaren, also da kommt ein super positiver, lobender Kommentar, wie gehe ich zum Beispiel auch damit um?
00:50:06: Wäre ja auch schön, wenn sowas nicht versagt, sondern auch irgendwie vielleicht darauf eine Reaktion aus einer entsprechenden Ecke kommt.
00:50:12: Wie gehe ich mit neutralen Kommentaren um? Wie gehe ich mit kritischen Kommentaren um? Wie gehe ich aber auch zum Beispiel mit rassistischen Homophoben und so weiter Kommentaren um?
00:50:23: Auch sowas im Worst Case einfach auf der Liste zu haben und zum Beispiel auch solche Regeln oder Leitlinien auch mit Management einmal abgeklärt zu haben, passt das für euch so?
00:50:34: Um im Zweifelsfalle zum Beispiel auch einen Commitment an der Stelle zu haben, dass ich auf die zugehen kann und sagen, guck mal, wir haben vor dem Jahr das abgesprochen, dass das und das eben getan werden muss, wenn sowas im Internet passiert.
00:50:46: Jetzt brauchen wir gerade mal Krisenmeeting, um zu besprechen, wie wir damit umgehen.
00:50:51: Weil im Zweifelsfalle natürlich auch eine Kommunikation als teilweise Senderin, natürlich auch eine andere Position hat, wenn sie jetzt zum Beispiel etwas kommentiert oder versucht einzuordnen, als zum Beispiel so Management, das dann darstellt und sagt, hey, einmal kurz Kontext, einmal kurz Einordnung von unserer Seite, das ist gewünscht, das ist gewollt, das ist auch völlig in Ordnung und wir animieren sogar dazu x, y und z.
00:51:19: Also da nochmal ein anderes Commitment von der anderen Stelle zu geben, weil du sonst als EK vielleicht auch so ein bisschen diesen Rechtfertigungsmodus kommen kannst und das Ganze eigentlich nicht besser macht.
00:51:30: Also wie viel Ressourc- braucht es eigentlich, um solche digitalen Social Tools im Auge zu behalten, zu betreuen, zu kuratieren, weiterzuentwickeln und auf solche Themen eben auch eingehen zu können.
00:51:44: Und da kommt immer die Frage, wie viel braucht es denn tatsächlich und meine Aussage ist immer, ja, ich kann eine 30-Prozent-Stelle darauf setzen, dann bin ich aber sehr reaktiv unterwegs.
00:51:58: Aber wenn ich so, ich sag mal, ab 70-80 Prozent einer FTE, also einer Vollzeitstelle, eben für so etwas Einsätze, dann kann ich da auch gerne mal proaktiver reingehen und dann so ein bisschen das Gesamthafter angehen.
00:52:17: Aber du merkst eben ab einer gewissen Mitarbeitenden Anzahl von, ich würde mal sagen, alles über 1.500 Mitarbeitende, da braucht es schon mindestens eine Dreiviertel Vollzeitstelle, die sich um so ein Thema gesamthaft kümmert.
00:52:34: Ja, je nachdem wie man es halt dann auch gestalten möchte und wie man es nutzen will.
00:52:38: Also wenn man die Vorzüge daraus nutzen möchte und sagt, komm, wir versuchen davon zu profitieren und vielleicht auch aus so einer Tool-Einführung oder aus diesem digitalen Raum zu lernen, dann sehe ich zum Beispiel auch eine ganz enge Verknüpfung zur Personalabteilung.
00:52:56: Das heißt jetzt, ob wir sie "culture in people" Kulturbeauftragte wie auch immer nennen, da gibt es ja diverse Begriffe.
00:53:01: Also das würde ich zum Beispiel auch gerade sehen und weiß nicht, wie du das erlebst, weil ich bin ja nicht mich so häufig in diesen Kosmos unterwegs, aber ich stelle mir vor, dass es total hilfreich wäre, wenn es halt ein Community-Management gäbe.
00:53:15: Also wirklich die interne Kommunikation sich auch als solches versteht und dann halt aber eine enge Verknüpfung vielleicht auch zu Personal hat, so dass man dann auch ableiten kann, was müssen wir an anderen Stellen tun.
00:53:29: Dann auch gut im Austausch mit den Führungskräften, aber auch allgemein mit der Organisation steht und dann halt so sagen, wir nutzen das, um vielleicht auch kulturelle Geschichten zu erkennen und vielleicht dann auch Veränderungen vorzubringen.
00:53:43: Und vielleicht wäre das auch noch, ob wir auf die Einstiegsfrage noch mal einzugehen, so ein Punkt, dass man sagt, ja, eigentlich braucht es einen klar definierten Auftrag, also wozu, warum führen wir etwas ein?
00:53:54: Also sei es jetzt, bleiben wir mal beim Social-Internet oder Social-Communication-Tools und wir führen es ein, damit wir ja gut die Kommunikation das miteinander untereinander eben auch gestalten können.
00:54:07: Und es könnte vielleicht als zweiten Auftrag ergeben, dass wir noch mehr über die Organisation erfahren und vielleicht dann abgeleitet daraus Veränderungen auch hervorbringen.
00:54:18: Und das wäre dann eher so die zweite Ebene. Also wir im Systemischen zum Beispiel sind ganz gerne mit immer erster Ebene des Auftrags, an zweiter Ebene und so weiter unterwegs.
00:54:27: Wir versuchen aber immer einen klar definierten, abgesteckten Raum zu betreten, versuchen aber nichts, was danach kommen könnte auszuschließen, sondern das halt gut mit im Blick zu behalten.
00:54:37: Somit würde ich jetzt immer kommentieren mit "aufgepasst" vor einer Intranet-Einführung, wer weiß, was daraus noch entstehen könnte.
00:54:43: Was sagst du?
00:54:45: Schön, "aufgepasst, aufgepasst", was nicht heißt, dass man es nicht tun sollte.
00:54:50: Aber ich bin gerade auf einen Punkt so, ich habe mit zum ersten Mal tatsächlich was aufgeschrieben, da mich das wirklich nicht vergessen, weil das so ein wichtiger Punkt ist.
00:54:59: Hab ich schon gesehen? Ja, ich kann das auch.
00:55:01: Vielleicht kriege ich direkt einen Krampf in der Hand.
00:55:04: Der große Unterschied zwischen Social Internet und Intranets oder klassischeren Intranets ist ja, dass ich die Menschen in der Organisation dazu befege und mit ich meine ich jetzt die interne Kommunikation,
00:55:18: selbst zu kommunizieren, sich selbst auszutauschen, die eigenen Themen in die Organisation über so ein Tool zu tragen.
00:55:25: Wäre schön, ja.
00:55:27: Ja, genau, das wäre der Idealzustand und nicht mehr zentral eindirektional, also wirklich Top-Down von oben.
00:55:35: Jetzt komme ich mit den ganzen Begriffen, aber wirklich im Sinne von wenig Dialog behaftet, sondern einfach von oben nach unten werden Infos durchgeschickt,
00:55:43: die sie jetzt nicht mehr nur zu haben, sondern das ist ein ganz kleiner Teil.
00:55:47: Und der größte Teil an Kommunikation, Informationsweitergabe, Austausch etc. läuft ja über die Mitarbeitenden selbst und unter den Mitarbeitenden selbst.
00:56:00: Und dadurch, und das ist tatsächlich eines meiner Hauptthemen, deswegen finde ich das gerade so spannend, dass wir darauf gekommen sind, weil die Rolle der Interne Kommunikation ist heute nicht mehr so stark redaktionell journalistisch geprägt wie noch vor acht Jahren,
00:56:15: wo der Großteil meiner Aufgabe darin lag, die Themen des Unternehmens zu erfassen und redaktionell umzusetzen und in verschiedene Kanäle wie eine Mitarbeitende Zeitung oder eben Internet zu kippen,
00:56:28: sondern das ist ein ganz, ganz kleiner Teil geworden und der größte Teil liegt wirklich darin zu moderieren, zu befähigen, zu kuratieren, anzuleiten, zu schulen, zu trainieren mit den Menschenthemen,
00:56:43: diese Beschäftigen durchzusprechen und die dazu wirklich zu befähigen und dabei zu unterstützen, wie sie ihre eigenen Themen in die Tools, die von der Interne Kommunikation zur Verfügung gestellt werden, reinzubekommen.
00:56:56: Das heißt aber nicht, dass eben der Aufwand auf der Interne Kommunikationsseite weniger wird, sondern er ist eigentlich im Zweifel zu Hause mehr geworden.
00:57:05: Und ich erwähne das nur so, weil manchmal habe ich das Gefühl, dass so der Eindruck entsteht. So nach dem Motto, wenn diese Tools jetzt nicht mehr durch die IK selber so stark betrieben werden und die quasi inhaltlich so stark vertreten sind,
00:57:19: dann brauchen die auch gar nicht so viele Ressourcen auf der Seite, weil dann ist ja mit der Tool-Einführung das Ding ja größtenteils erledigt und die fünf Prozent an redaktionellem Content, den sie noch beisteuern,
00:57:30: das kann man ja dann irgendwie nebenbei auch mal machen und es ist ja ein ganz typisches Konstrukt und es wird mich wundern, wenn die Hälfte der IK-Haler*innen, die vielleicht hier auch zuhören, jetzt nicht mit dem Kopf nicken,
00:57:42: dass diese IK-Haler*innen nicht nur 100 Prozent IK machen, sondern Zweifelsfalle im Social Media Bereich, in der Pressabteilung etc. noch eingesetzt sind.
00:57:54: Und im Zweifelsfalle, dass auch höhere Priorität hat als die Arbeit in der internen Kommunikation, weil nach Extern natürlich immer sichtbar, in Zweifelsfalle will der Vorstand was kommunizieren, in Zweifelsfalle kam gerade eine kritische Presseanfrage rein und die interne Kommunikation, das kann dann schon irgendwie warten.
00:58:10: Und dann kommen wir aber wieder zu diesem, nach ein paar Jahren gucken wir rein und merken, gewisse Dinge funktionieren nicht.
00:58:15: Ja, ich brauche auch diese Ressourcen, um diese Dinge auch angehen zu können und wenn ich nicht, und ich behaupte es jetzt einfach mal zu mindestens 75 Prozent auf so einem Thema sitze und mich da richtig gut reinlegen kann und die Themen eben auch proaktiv angehen kann, wie du sagst, Themen aufnehmen, Stimmung aufnehmen, diese verarbeiten und gucken, mit welchen Menschen man welche Themen angeht und wie man zum Beispiel auch Themen, die man aus diesen Tools wahrnimmt, weil es ja ein Stück weit ein Spiegel der Organisation ist,
00:58:45: in die ein oder andere Richtung, die wiederum in andere Richtungen zu kippen und zum Beispiel auch als IK Richtung Personalabteilung Richtung Organisationsentwicklung Richtung Management zu laufen und zu sagen, guckt mal, das habt ihr vielleicht gar nicht mitbekommen, aber an der und der Stelle ist gerade das und das Thema oder die und die Stimmung aufgetaucht.
00:59:02: Wir müssen darauf eingehen, ansonsten wird es in zwei Monaten an der anderen Stelle hoch ploppen und dann können wir nur noch reagieren und nicht mehr proaktiv das ganze Thema angehen und an der Stelle finde ich, wird es mal richtig spannend.
00:59:13: Also wenn man da die Ressourcen und die Energie aufwenden kann und auch die Kreativität als interne Kommunikation ein wirkliches Kommunikationsmanagement zu betreiben und nicht nur in Anführungszeichen und das Abwerten zu wollen redaktionellen Content oder redaktionelle Inhalte beiträgt, dann reden wir auch wirklich von diesem Mehrwert und von diesem Beitrag zur, jetzt wird es BWL sprechig, zur Wertschöpfung des Unternehmens.
00:59:43: Und dann kann ich als interne Kommunikation eben auch eine ganz bestimmte Rolle in der Organisation einnehmen und das finde ich dann immer sehr spannend, wenn die dann auch tatsächlich ausgestaltet werden kann.
00:59:53: Ich glaube, das erfordert aber auch eine hohe Kompetenz an der Stelle, halt genau auch das rauszulesen, was da halt dann auch steht. Also erst mal das wollen, dann halt das können, indem man halt die Zeit dafür hat, das überhaupt machen zu können, dabei zu bleiben und dann auch noch das richtig zu deuten, dass da jetzt gerade Musik drin ist in einem Kommentar.
01:00:13: Und dass dort etwas getan werden müsste.
01:00:15: Und weißt du, wir sind häufiger in verschiedenen Kosmen unterwegs und ich habe gerade überlegt, ich kenne halt tatsächlich wenig Unternehmen in meinem Umfeld oder vielleicht aber auch die Mitarbeitenden von den Unternehmen meines Umfeldes, die halt in diesem Kosmos, von dem du jetzt gerade gesprochen, das unterwegs sind.
01:00:35: Ich kenne ein paar, die haben ein Social Internet, ja, aber da würde ich doch infrage stellen, ob das tatsächlich genauso dort gelebt wird, wie wir es jetzt ideal typisch beschrieben haben, sondern ich glaube, da wird es halt einfach als Tool genutzt, um schnell miteinander zu kommunizieren.
01:00:51: Im schimpften Fall wird man ständig abgelenkt davon, weil hier ping, da ping, das hatten wir beim letzten Mal oder vielleicht noch um Dokumente auszutauschen und sich schneller verabreden zu können.
01:01:01: Aber ich glaube, bei denen, wie gesagt, an die ich gerade denke, ist das weniger der Fall, wie du es gerade beschrieben hast und da werde ich so ein bisschen betrübt und denke, wie traurig.
01:01:10: Also, da ist ja ganz viel Potenzial, was genutzt werden könnte.
01:01:13: Vielleicht ein kleiner Spoiler sollte jemand Unterstützung dabei brauchen, wie man solche Kommentare deuten kann, wie auch immer wir stehen gerne zur Verfügung und unterstützen da, glaube ich, sehr gerne.
01:01:22: Sehr subtiles Marketing.
01:01:24: Es muss sich jetzt einmal einbringen, weil ich gerade merke, da ist wahrscheinlich ganz viel Potenzial für eben Veränderung und dann das Aufgreifen können von Informationen und die auch nutzen, sodass das Social Internet auch nochmal ganz anders bedient oder verwendet werden könnte.
01:01:46: Ich gucke ein bisschen auch so, aber wir müssen gerade zu Ende kommen.
01:01:50: Ich wollte auch gerade dieses "so" und dann einfach auf den Oberschenkel geklopft.
01:01:54: So, jetzt müssen wir leider Richtung Ende kommen.
01:01:57: Möchtest du einleiten?
01:01:58: Ja, ich möchte einleiten.
01:01:59: Vielen Dank dafür.
01:02:00: Schön, dass wir gleichzeitig das so gespürt haben.
01:02:03: Schön, dass das so gut klappt.
01:02:05: Ich glaube, es passt tatsächlich sehr gut, wie wir uns das vielleicht auch für die nächste Folge überlegt haben, wo wir jetzt gerade rausgekommen sind.
01:02:13: Ich fand es spannend, dass es doch jetzt nochmal sehr stark an das Social Internet Thema angedockt hat.
01:02:18: Ich glaube, so haben wir es gar nicht konkret vorbereitet.
01:02:21: Und bei einer der nächsten Folgen hätte ich tatsächlich unglaublich Lust über dieses "Was braucht es eigentlich für eine gute Zusammenarbeit auf Distanz oder für eine gute digitale Kommunikation und digitale Zusammenarbeit?"
01:02:36: Das würde ich sehr gerne aufgreifen und habe das hier festnotiert.
01:02:39: Du nix gerade sehe ich.
01:02:41: Da bin ich dabei.
01:02:42: Ja, vorragend.
01:02:42: Das hätte mich überrascht, wenn nicht.
01:02:44: Also, somit danke dafür.
01:02:48: Was meinst du, womit gehst du aus dieser Folge heute raus?
01:02:52: Was ist das, was du für dich mitnimmst?
01:02:54: Ich finde es schön, dass wir tatsächlich den, ich hätte etwas gesagt, rundum Schlag, aber so ein bisschen diesen Weg genommen haben von Kulturthemen, Unternehmenskultur durch die digitalen Tools bis hin zum Kommunikationsmanagement oder Toolmanagement.
01:03:17: Oder wie man es auch immer nennen möchte, weil es wieder zeigt, welche Rolle eine interne Kommunikation oder wer auch immer dann die Verantwortung für diese Tools auf einer inhaltlichen, strategischen Ebene hat.
01:03:31: Welchen Wert und welche Rolle diese Menschen in der Organisation einnehmen können, um eben bestimmte kulturelle Themen greifbarer auch zu machen und tatsächlich aus der Realwelt der Organisationen diese Themen raus zu ziehen.
01:03:47: Und das ist ein Thema, das mich seit Jahren beschäftigt, wo ich auch gerne Weiterbildung zu gebe, wo ich an Hochschulen zu dem Thema unterwegs war, weil das immer noch so ein, wie ich sage, so schön, so ein Mindshift ist, also so ein Wandel in diesem Rollenverständnis der internen Kommunikation.
01:04:06: Dass es so das womit ich rausgehe, weil es unsere Diskussion oder unser Gesprächsverlauf hat, mir wieder bestätigt, dass das wirklich wichtig ist, für sich zu verstehen, welche Rolle man einnehmen kann, wenn man so ein Thema auf verschiedenen Ebenen betrachtet.
01:04:23: Womit gehst du raus?
01:04:25: Ich gehe tatsächlich mit diesem Impuls raus, dass so eine Social Internet Einführung oder auch das Erleben von Kommunikation im digitalen Raum ganz viel Potenzial für meine Kernthemen bietet, daran anzudocken und tatsächlich Symptome zu erkennen und die dann auch zu lindern.
01:04:46: Das habe ich bisher, glaube ich, noch gar nicht so gesehen, weil ich da ja nicht so nah dran bin und werde vielleicht mal ein bisschen mein Radar aufmachen und herumfragen, wie es so in den Kosmen ist, in meines Umfeldes, um zu schauen, ja, wie ist es denn da in der Realität?
01:05:04: Also wahrscheinlich werde ich da so ein bisschen auf die Pferde gehen und meine Neugierde freien Lauf lassen.
01:05:10: Und sonst fällt mir wie immer auf, es ist jetzt schon wieder über eine Stunde und geführt haben wir das Thema gestriffen, zwar sind wir so minimal tief, da habe ich unterwegs gewesen, aber eigentlich war es schon wieder nur gestriffen und ich denke, wie kann denn das sein?
01:05:23: Also deswegen gehen Projekte auch über Monate.
01:05:28: Ja genau, irgendwie auch bei uns, als ein paar Folgen wird es auf jeden Fall noch geben und jetzt auch hier wieder die Überleitung oder Ausleitung zu dem, was jetzt ansteht.
01:05:40: Also ihr habt wieder die Möglichkeit, ein virtuelles Coffee Date mit uns zu buchen, falls ihr euch zu diesem Thema austauschen wollt.
01:05:48: Ich glaube, wir werden auch nicht ganz so strengen, wenn ihr sagt, ihr möchtet noch ein anderes Thema aus einer der letzten Folgen andocken mit virtuellem Coffee Date, meine ich immer, fünfzehn Minuten treffen und einfach kurz quatschen über eines der Themen, die euch beschäftigt, wo ihr meint, ihr könnt uns vielleicht ein paar Fragen stellen oder einfach mal was loswerden, was euch beschäftigt.
01:06:09: Das würde ich an dieser Stelle nochmal anbieten. Jana nickt gerade.
01:06:13: Also somit.
01:06:14: Ich habe gerade überlegt, ob fünfzehn Minuten reichen oder wenn wir schon nach einer Stunde sagen, wir haben es nur angepiks, vielleicht werden es dann auch automatisch 30 Minuten.
01:06:23: Aber das gucken wir auch nochmal.
01:06:24: Man weiß es nicht, genau.
01:06:25: Alternativ kann man uns herzlich gerne buchen, aber das haben wir ja heute schon einmal sehr subtil untergebracht, jetzt nochmal mehr.
01:06:32: Und ansonsten freue ich mich gerade heute auf den Start meiner Sprecherausbildung und bin auch sehr froh, dass wir uns dazwischen noch kurz in Präsenz, also live begegnen werden und freue mich sehr auf den nächsten Austausch mit dir, liebe Jana.
01:06:51: Absolut.
01:06:51: Und ich bin gespannt, wie sich deine Stimme und dein Stimmklang und deinen Sprechen so entwickeln werden.
01:06:59: Ich bin wirklich sehr gespannt, weil ich folge so ein paar Personen auf Instagram, die in dem Bereich relativ groß sind und da immer so kleinen Tipps, nicht Ticks, Tipps weitergeben und immer wieder spannend, mit welchen kleinen Mechanismen man da schon große Wirkungen rausbekommt.
01:07:15: Aber du machst ja wirklich eine vor Ort Sprecherausbildung, Sprechendenausbildung.
01:07:19: Und da bin ich sehr gespannt.
01:07:20: Deswegen würde ich mich freuen, wenn du da doch in den Folgen am Anfang immer nochmal kurz berichten kannst.
01:07:25: An welcher Stelle du da stehst und welcher Fahre du mitgenommen hast.
01:07:28: Wunderbar.
01:07:29: Sehr gerne.
01:07:30: Sehr gerne.
01:07:30: Dann würde ich sagen, beenden wir die Folge an diese Stelle.
01:07:34: Bedanken uns wie immer fürs Zuhören.
01:07:37: Freuen uns über Bewertungen und Folgen auf der Plattform eurer Wahl, weil das für uns auch das Signal ist, sollen wir das hier weitermachen oder nicht.
01:07:45: Wir haben uns erst mal einen gewissen Zeitraum gegeben, aber natürlich müssen wir danach auch so ein bisschen genau in uns gehen und schauen, wird es gehört, wird es gewollt und machen wir es dann weiter.
01:07:56: Und das sind die besten Indizien dafür, etwas weiterzumachen.
01:08:00: Deswegen gerne den Klick wagen.
01:08:03: Wir freuen uns über eure zahlreichen Sterne und Folgenaktionen.
01:08:08: Und damit beenden wir die Folge.
01:08:11: Liebe Sandra, es war mir wie immer eine Freude und euch allen noch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal.
01:08:17: Tschüssi.
01:08:18: Dankeschön und tschüssi.
01:08:20: [Musik]
01:08:29: SWR 2020
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